Mehr als eine Standpauke: Die Wacht am Rhein

Der Redewendung „jemandem die Wacht ansagen“ bin ich bereits zu Kinderzeiten begegnet. Meine Oma sagte mir die Wacht an, indem sie mir eine heftige Standpauke hielt. Irgendwie war mir auch klar, dass das die Abkürzung des Ausdrucks „die Wacht am Rhein“ war. Was mir aber lange Zeit nicht klar war, war die Herkunft des Spruchs. Denn er geht zurück auf ein Lied, das so etwas wie die inoffizielle deutsche Nationalhymne war. Und diese wiederum hat den Titel für ein Buch inspiriert: „Die Wacht am Rhein“ von Clara Viebig, dessen Handlungsort Düsseldorf ist. https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Wacht_am_Rhein

Der historische Roman in drei Büchern spielt im preußisch gewordenen Düsseldorf im 19. Jahrhundert. Die Rheinländer wachsen allmählich mit den ehemals ungeliebten Preußen zusammen – und Clara Viebig erzählt das anhand von drei Generationen am Beispiel der Familie Rinke. In der alten Gartenstadt zieht die Industrialisierung ein, sie beschreibt das bunte Treiben zu Karneval ebenso wie Hochwasser des Rheins.

Der Name der Schriftstellerin Clara Viebig (https://de.wikipedia.org/wiki/Clara_Viebig) war mir erstmals während meiner Jahre in Dresden aufgefallen, da ein Freund in der dortigen Clara-Viebig-Straße wohnte. Sie kam in ihrem Leben ziemlich herum: geboren in Trier geboren, lebte in der Eifel, in Düsseldorf und im heute polnischen Posen und starb in Berlin – und hat im Juli sowohl Geburts- als auch Todestag. Hier kann man ihren Lebenslauf auführlich nachlesen: https://www.clara-viebig.de/lebenslauf

Während ihrer Düsseldorfer Zeit hat Clara Viebig unter anderem das Geburtshaus von Heinrich Heine in der Bolkerstraße in der Altstadt besucht, denn sie verehrte den Dichter glühend. Sie war wohl enorm enttäuscht darüber, wie übel die Stadt das Andenken des Dichters bewahrte. Dies wissen wir aus Notizen mit autobiographischem Hintergrund, wo sie Heine und sein „Buch der Lieder“ erwähnte.

Über Heine habe ich in diesem Blog bereits mehrfach geschrieben, zuletzt über das Heine-Institut.

Das einzige Zeugnis von Clara Viebig in Düsseldorf ist ihr Ehrengrab auf dem Nordfriedhof. Aber was heißt hier „ihr Ehrengrab“ … es wahr ursprünglich das Grab ihres Vaters, wo man ihr einen schmalen Streifen abtrennte – extren leicht zu übersehen:

Wenn Sie mal auf dem Nordfriedhof spazieren gehen wollen, empfehle ich, diese App zu installieren: http://app.wo-sie-ruhen.de/#

Haben Sie nun Interesse daran, mit mir die „unbekannten“ Düsseldorfer kennenzulernen? Dann kontaktieren Sie mich!

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