Hausmann’s-Kost – gibt’s nebenan bessere

UPDATE am 28.1.2019: Aus und vorbei!

Wir waren zu Gast bei einem Spitzenkoch – oder was man sich so unter einer Dependance von Fernsehkoch Tim Mälzer so vorstellt. Eines war ja schon vom Namen des Restaurants her klar: Hausmannskost ist keine Sterneküche. Dennoch hätten sich die meisten von uns irgendwie mehr oder anderes erwartet.

Nix gegen Rohbau-Charme … aber die Farbe der gestrichenen Decke sollte trotzdem nicht stellenweise bereits herunterwippen. Wer die Details nicht ehrt – das hat unsere Erfahrung gelehrt – der schlampt auch bei anderem. Und leider bewahrheitete es sich in Teilen: Schon nach der relativ kurzen Zeit, die das Restaurant existiert (wir waren im Februar 2016 dort), kamen etliche Teller und Geschirr mit angeschlagenen Ecken und Mäusezähnen auf den Tisch. Der Beilagen-Salat zum Entrecôte hatte braune Ecken – und auch der nach Reklamation neu gebrachten Salatkreation ging es nur einen Hauch besser.

Grünkohl mit Merguez schmeckte toll, es hätte aber etwas mehr Grünkohl in dem kleinen Pfännchen sein können. Keine Kritik gab es am Rollbraten. Der Rotkohl-Meerrettich-Salat war fein abgestimmt. Voll zufrieden waren die Esser des halben Hahns – der war beileibe mehr als nur ein Hähnchen, und die feine Haut erhielt Lob.

Die Bier-Auswahl ist gut, viele belgische und auch Zwick’l – in der Nähe dieser Brauerei habe ich ja während des Studiums gewohnt, das traf also meinen Nerv – unterteilt auf der Karte in obergärig und untergärig. Doch auch die Wein-Auswahl war gut. Klasse ist die „Rohrperle“. 0,75 Liter Leitungswasser für 4,50. Davon gehen wohl knapp 50 Cent an eine Aktion, die sich für sauberes Trinkwasser in Entwicklungsländern einsetzt. Lobenswerte Grund-Idee, verbesserungsbedürftige Ausführung.
Die Schokotorte zum Dessert war gut, aber nicht umwerfend.

So verwundert es nicht, das vor einem Jahr unser Hauptgesprächsthema die Wette war, wie lange es den Laden denn noch geben würde. Damals waren wir uns ziemlich einig: Wenn jeder Neugierige einmal da gewesen ist, dann wird er ziemlich leer. Dass es das Hausmanns jetzt schon ein Jahr gibt und es sogar ausweitet auf die andere Straßenseite (Bye Bye „Bei Bill“ – wieder eine der traditionellen Düsseldorfer Kneipen weg) – das hätten wir nie gedacht. Irre, wie so ein berühmter Name zieht.

Für die gebotene Qualität fanden wir die Preise doch recht happich. Gute bürgerliche Küche gibt es nebenan im Schiffchen zum Beispiel – und das bei besserer Qualität.

…und zum Absacker zog es uns noch ins Kabüffke, wo wir den neuen Apfelpitsch und Wodkapitsch ausprobierten. Dazu sag ich jetzt nix – den müsst ihr selbst testen … am besten natürlich im Rahmen meiner kulinarischen Tour.

Hausmann’s
Hafenstr. 9 (neben dem Schiffchen)
Düsseldorf – Altstadt
Tel.: +49 (0) 211 261 012 10
http://hausmanns-duesseldorf.de/

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