Atelierbesuch bei Peter Rübsam

Kürzlich hatte ich das Vergnügen, dass anlässlich eines Rundgangs durch die weiße Siedlung Golzheim auch einige Künstler ihre Atelierhäuser öffneten. So durfte ich auch Peter Rübsam besuchen.

Er erschuf unter anderem das Denkmal für Gustaf Gründgens, das im Goltsteinparterre steht und über das ich in diesem Blog bereits hier berichtet habe. Auch das Köbes-Denkmal stammt von ihm.

Diesmal kehre ich die Reihenfolge um und zeige zuerst die Impressionen des Atelierbesuchs:

Mitten in der von den Nationalsozialisten im Zuge der Reichsausstellung „Schaffendes Volk“ errichteten weißen Musterhaus-Siedlung Golzheim gibt es ein Dutzend eher schlichte, kleine Häuser. Natürlich ebenfalls weiß. Künstlerhäuser. Die Nazis vergaben sie an ihnen wohlgesinnte Kunstschaffende. Im Grunde besteht ein Häuschen nur aus einem Raum – mit kleiner Mansarde. Oben wurde geschlafen, unten gearbeitet.

Für heutige Wohnansprüche sind die Häuschen enorm klein. Und sie sind schwer zu beheizen – des Steinbodens wegen und weil nicht unterkellert. Auch baulich sind sie nicht im besten Zustand. Weil die Stadt sie über Jahrzehnte nicht modernisiert hat – auch nicht energetisch – darf man nicht mehr zum Wohnen hier einziehen. Wird eines der Künstlerhäuschen leer – das heißt: verstirbt der oder die Bewohner*in, dann wird es nur noch als reines Atelier neu vermietet. Künstler können sich um die Häuser bewerben.

Peter Rübsam, Jahrgang 1941, zog hier im Jahr 1969 ein. Vorher wohnte der Pop-Art-Pionier und Collagen-Künstler Herbert Kaufmann in diesem Haus. Rübsam baute eine Art überdachte Terrasse hinters Haus – seine Skulpturen fänden innen gar keinen Platz. In diesem Nicht-Anbau steht ein Bronzekopf im Regal: der Komponist Gustav Mahler. Musiker haben es Rübsam angetan, der selbst mehrere Instrumente beherrscht – Akkordeon, Banjo und Blockflöte und in einem Jazz-Trio spielt. Ein anderer Musiker ist auf den ersten Blick erkennbar: Helge Schneider. Der Comedian spielt verdammt guten Jazz.

Die Webseite des Künstlers: www.peterruebsam.de
Adresse: Franz-Jürgens-Straße 8, Düsseldorf-Golzheim

Wer meint, den Namen „Rübsam“ schon mal gehört zu haben: Ich habe schon über ein Werk des Vaters – Jupp Rübsam – in diesem Blog geschrieben: Der Krieger blickt aufs Tonhallen-Rondell.

Wenn Sie nun Interesse daran haben, mit mir die Kunst im öffentlichen Raum von Düsseldorf zu entdecken, dann kontaktieren Sie mich!

Dieser Beitrag wurde unter Besondere Orte in Düsseldorf, Kunst und Kultur, Stadtviertel, Tipps und Infos abgelegt und mit , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.