Wo gutes Wasser für Jan Wellems Bier floss

Hinter dem Staufenplatz beginnt der Grafenberger Wald. Es geht bergauf. Zu Fuße der Anhöhe ist ein historischer Geheimtipp zu finden: Der Jan Wellem-Brunnen.

Angeblich ließ sich der große Kurfürst Jan Wellem von dieser Quelle sein Trinkwasser bringen. Es war eisenhaltig und tat daher dem zu reichlichem Essen und Trinken neigenden Kurfürsten gar wohl. So gut bekam ihm das Grafenberger Nass, dass er es exklusiv für sich beanspruchte und sich wohl regelmäßig Krüge davon bringen ließ – ein Wasser-Taxi sozusagen. Damit niemand anderes davon kosten konnte, ließ er die Quelle von einer Ringmauer einfassen. 1702 stellte er den Brunnen unter Aufsicht einer nahe gelegenen Einsiedelei.

Wie es dann weiterging, zitiere ich aus diesem Bericht im Lokalkompass: https://www.lokalkompass.de/duesseldorf/kultur/spurensuche-der-jan-wellem-brunnen-d33055.html

„Ein Jahrhundert nach Jan Wellems Tod hatte Deutschland sich politisch verwandelt, und Düsseldorf gehörte mittlerweile zu Preußen. Der Zeitgeist war bürgerlich, und davon blieben auch der Brunnen und seine Umgebung nicht unberührt: Hofgärtner Maximilian Friedrich Weyhe gestaltete der Grafenberg 1816 zum „Lustgarten“ um und öffnete die ehemalige fürstliche Forstdomäne damit erstmals für die Bürger. Überraschende Erkenntnis der neuesten Forschung: Dies war der erste „Volkspark“ in ganz Preußen. Auch der Grafenberger Brunnen erhielt damals ein neues Gesicht. Der Städtebauer Adolph von Vagedes umgab ihn mit einer halbrunden klassizistischen Fassadenmauer und mit einem Zaun aus senkrecht stehenden Lanzen. Aber schon gegen Mitte des 19. Jahrhunderts versiegte die Quelle. Ein langer Verfallsprozess begann. Im letzten Jahrhundert geriet das Weyhe-Vagedes-Werk leider in Vergessenheit. Die Brunnenanlage verfiel und der Parkforst verwaldete. Dass der Brunnenhof um 1900 als Biergarten diente, ist immerhin noch kurios. Sein späterer Zustand aber war einfach nur noch erbarmenswert: „Wasserbecken fehlt. Zaun fehlt“, hieß es 1986 in den Düsseldorfer Denkmalakten.“

Doch dann wurde der Förderkreis Jan Wellem-Brunnen aktiv – und so können wir die historische Anlage wieder in ihrer preußischen Schönheit bewundern:

Hinweistafel auf der Ernst-Poensgen-Straße
Blick durch das Tor auf den Jan-Wellem-Brunnen
hübsche Brunenanlage
Es ist noch Platz auf der Spender-Liste…

Mehr Infos zum Förderkreis und seinen Aktivitäten finden Sie hier: http://www.jan-wellem-brunnen.de/

Adresse:
Ernst-Poensgen-Straße (gegenüber des Parkplatzes Staufenplatz an der Seniorenresidenz)
Düsseldorf-Grafenberg

Haben Sie nun Interesse, auf Jan Wellems Spuren mit mir durch Düsseldorf zu spazieren? Dann melden Sie sich

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