Dani Karavans Kompass für die Abgeordneten

Im halbrunden Eingangsbereich des Landtags findet sich eine rostig-rote Eisenskulptur, die vor allem von Kindern durchaus auch mal als Halfpipe-Ersatz beim Skateboard-Fahren genutzt wird. Sie stammt vom israelischen Künstler Dani Karavan – hier ist sein Wikipedia-Eintrag: https://de.wikipedia.org/wiki/Dani_Karavan

Darin ist das Kunstwerk so beschrieben:
1990 stellte Karavan die kreisrunde Gusseisenskulptur „Tzaphon“ für den Vorplatz des Landtags Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf fertig. Die Skulptur ist eine flach geneigte, in den Vorplatz halb eingesenkte, kreisrunde Scheibe, in die zwei Eisenbahnschienen mittig eingelassen sind. Nach der ursprünglichen Konzeption sollte zwischen den Eisenbahnschienen Wasser die geneigte Ebene herabrinnen. In der Kreisform korrespondiert die Skulptur mit der strukturalistischen Architektur des 1988 eröffneten Landtagsgebäudes.

Die Skulptur hat sogar einen eigenen Wikipedia-Eintrag, der ihr Entstehen und vor allem ihre Deutungsmöglichkeiten ausführlich erklärt: https://de.wikipedia.org/wiki/Tzaphon
Zwei große Flächen für Nordrhein und Westfalen, die Schiene als das Ruhrgebiet als verbindendes Element – das ist die für mich eingängigste Erklärung.

Spannend finde ich die Übersetzung: Die Himmelsrichtung Nord, die auch einen Bezug zum Kompass darstellt – vielleicht der moralische Kompass, mit dem sich die Abgeordneten im Landtag bei ihren politischen Entscheidungen bedienen sollten?

Die rostig-rote „Himmelsscheibe“ ist schräg in den Boden eingelassen.
Schienen – das Produkt des Ruhrgebiets, verbinden das Rheinland mit Westfalen.

Ort: Platz vor dem Landtag

Auch unsere rheinaufwärts gelegene Lieblings-Nachbarstadt kann ein Karavan-Werk aufweisen: die Skulptur „Ma’alot“ auf dem von ihm 1982-86 gestalteten Heinrich-Böll-Platz zwischen Dom und Rhein.

Ebenso war Karavan auch in unserer rheinabwärts gelegenen Nachbarstadt Duisburg aktiv, wo Karavan den Garten der Erinnerung gestaltete – auch Altstadtpark genannt. Und auch in Berlin wurde er tätig und gestaltete zum Beispiel das Denkmal für die von den Nationalsozialisten ermordeten Sinti und Roma.

Haben Sie nun Interesse an einem Rundgang durch den Medienhafen oder zur Kunst im öffentlichen Raum Düsseldorfs bekommen? Dann kontaktieren Sie mich gerne!

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