Humor in der ehemaligen Stadtkasse

Der eine hat Geld und der andere nicht mehr! Oder: ….mit Geld geht man in die Stadtkasse hinein und mit leeren Händen kommt man wieder raus…

1959 eröffnete die Kämmerei neben dem Rathaus. Der Bildhauer Max Kratz, in den 1950er ein gefragter Künstler, gestaltete die Türgriffe, die mit ihrer ironischen Darstellung weite Kreise zogen und nicht nur in ganz Deutschland Beachtung fanden. Es war eine der ersten öffentlichen Aufträge für Max Kratz.

Mit vollen Händen geht der Bürger in die Stadtkasse, zahlt dort seine fälligen Abgaben und Steuern – und mit leeren Händen und traurigem Gesichtsausdruck kommt der Bürger wieder heraus. Passenderweise ist der fröhliche Mann mit Geld am Eingang und der traurige ohne Kohle an der Ausgangstür.

Wie sein Sohn Thomas Kratz mir erzählte, beeindruckte der nonchalante Humor der Düsseldorfer Finanzverantwortlichen und der Stadtverwaltung und sorgte für weltweite Anerkennung. Sogar in den USA erschienen Berichte dazu. Insgesamt beträgt die Artikel-Sammlung 50 bis 60 Berichte aus der ganzen Welt.

Ein riesiges Objekt, das Max Kratz ebenfalls geschaffen hat, ist der Pylon, der im Volksmund Radschläger genannt wird. Er stand zunächst vor der alten Stadthalle an der Fischerstraße und heute steht er am Flughafen… Ein Foto dazu findet sich in der Wikipedia unter dem Stichwort „Düsseldorfer Radschläger“.

Mehr vom 2000 verstorbenen Max Kratz findet man im Kunstmuseum Solingen.

Das vermutlich meist-fotografierte und bewunderte Werk von Max Kratz dürfte die „Steile Lagerung“ in Essen sein. Auf der Südseite des Hauptbahnhofs (der Innenstadt entgegengesetzt) steht die Plastik auf dem Deckel der A40. Sie zeigt zwei schräge Kohleflöze, in denen die Bergleute arbeiten.

UPDATE: Bis 25. April 2021 zeigt das Kunstmuseum Solingen 100 Werke von Max Kratz anlässlich seines 100. Geburtstags – für jedes Jahr eines. Hier ist ein kleines „Werbevideo“ dazu, zu dem ich auch beigetragen habe: https://youtu.be/W8ScAphbcLs

Haben Sie nun Interesse, mit mir die Kunst im öffentlichen Raum Düsseldorfs zu entdecken? Da gibt es noch viele andere übersehene große oder kleine Werke… Wenn ja – einfach bei mir melden!

Dieser Beitrag wurde unter Kunst und Kultur, Tipps und Infos abgelegt und mit , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.