„Fluctuat nec Mergitur“ – Frankreich ist sichtbar

Der 14. Juli ist Frankreichs Nationalfeiertag. Anlass genug, um über Napoleons Spuren in Düsseldorf zu schreiben.

Deutlich bewahrt die ehemalige Brauerei „Zum Schiffchen“ in der Altstadt das Andenken an den Franzosenkaiser. Wer sie besucht, sollte Freund*in der gutbürgerlichen und fleischlastigen Küche sein. Auch ohne Reservierung kann man einfach mal reingehen und so tun, als würde man jemanden suchen. Okay – das sollte man eher alleine machen und nicht als Gruppe :)

An der Inneneinrichtung fallen zwei Dinge auf: die echten Delfter Kacheln und die Franzosenecke im großen Saal. Dort steht nicht nur die Büste Napoleons, sondern es hängt auch die Trikolore. „Hier saß Napoleon 1811 mit seinen Generälen“ steht unter der Büste.

Auffällig ist auch das Glasbild im Eingang zum Schiffchen:

Auf dem Glasfenster oben steht der Ausdruck „FLUCTUAT NEC MERGITUR“, was übersetzt so viel heißt wie „Sie schwankt, aber geht nicht unter.“ Ursprünglich war dies der Spruch der Pariser Handelsschiffer. Seit 1853 ist es der Wappenspruch der Stadt Paris. Deshalb jetzt ein kurzer fotografischer Ausflug nach Paris. Das Pariser Stadtwappen sieht so aus.

im Pariser Rathaus, aufgenommen Sommer 2023

Im Eingang vom „Zum Schiffchen“ steht auf dem geblähten Segel die Jahreszahl 1628. In diesem Jahr wurde die Brauerei gegründet. „Zum Schiffchen“ gilt als älteste, non-stop bewirtschaftete Gaststätte Düsseldorfs…. was so nicht wirklich stimmen kann, denn das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und danach im alten Stil wieder aufgebaut. Also kann man auch in der Franzosenecke nicht wirklich den Abdruck von Napoleons Pobacken spüren ;) Aber der Spruch passt perfekt auf das Gasthaus: Das Schiffchen schwankte, ging aber nicht unter.

Etwas versteckt, aber dafür direkt vom öffentlichen Raum aus sichtbar, ist dieser Spruch noch an einer zweiten Stelle in der Düsseldorfer Altstadt zu sehen. Schaut euch mit offenen Augen die Kunstakademie an :) Ein Fries der Kunststädte Europas schmückt die Fassade – und das Pariser Wappen findet sich darunter. Es ist an der Fritz-Roeber-Straße an der Ecke zum Emma-Horion-Weg.

Und dann gibt es noch den Napoleonsberg im Hofgarten, unweit der Kunstakademie – eigentlich eher ein Hügel. Aber Napoleonshügel klang in den Düsseldorfer Ohren nicht angemessen. Er wurde im Rahmen von Napoleons Verschönerungsdekret aufgeschüttet. Gartenbaudirektor Maximilian Weyhe benutzte dafür – wie für die gesamte Anlage des westlichen Teils des Hofgartens – den Aushub des Beckens für den neuen Sicherheitshafen … an dessen Ufer die Kunstakademie stand.

Buchtipp: „Drei Tage im November“ von Christa Holtei

Wollen Sie sich etwas in die Zeit des Besuchs von Napoleon in Düsseldorf hineinversetzen? Und Sie mögen keine trockenen Geschichtsbücher? Dann habe ich einen Buchtipp für Sie:
„Drei Tage im November“ von Christa Holtei – ein historischer Schmöker-Roman:
https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/neuer-historischer-duesseldorf-roman-drei-tage-im-november-von-christa-holtei_aid-45728939
Darin ist auch der Napoleon-Triumphbogen schön beschrieben, der oben auf dem Bild an der Wand von „Im Schiffchen“ gezeigt wird.

Habe ich nun Ihr Interesse geweckt, mit mir auf den Spuren Napoleons durch Düsseldorf zu laufen? Kontaktieren Sie mich!

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