Was Fohlen, Reh und Bär gemeinsam haben

Kennen Sie das? Sie sehen etwas – und haben ständig eine völlig verquere Assoziation dazu im Kopf? So geht es mir, wenn ich durch den Hofgarten spaziere und an dieser kleinen Skulptur eines jungen Pferdes vorbeikomme:

Grasendes Fohlen, 1969, Renée Sintenis

Komischerweise muss ich dann immer an ein Gedicht denken – dabei bin ich gar kein allzu großer Poesie-Fan. Aber Joachim Ringelnatz‚ Gedichte haben es mir ob ihres Witzes angetan. Und ich muss beim Anblick des Pferdes immer ans „Reh“ denken:

Im Park

Ein ganz kleines Reh stand am ganz kleinen Baum
Still und verklärt wie im Traum.
Das war des Nachts elf Uhr zwei.
Und dann kam ich um vier
Morgens wieder vorbei,
Und da träumte noch immer das Tier.
Nun schlich ich mich leise — ich atmete kaum —
Gegen den Wind an den Baum,
Und gab dem Reh einen ganz kleinen Stips.
Und da war es aus Gips.

Ja – ich weiß: Das ist kein Reh. Ganz bestimmt nicht. Aber so ruhig wie es dasteht, erinnert es mich halt an den „Stips“, den ich ihm auch schon ab uns zu beim Vorbeikommen gegeben habe :)

Geschaffen wurde das Pferdchen von der Berliner Bildhauerin Renée Sintenis im Jahr 1969.
Ein paar Jahre zuvor war auf der Berliner Allee ein ebenfalls von ihr geschaffener Berliner Bär aufgestellt worden, dessen Gegenstück auf dem Mittelstreifen der Autobahn A115 zwischen Dreilinden und dem Autobahnkreuz Berlin-Zehlendorf aufgestellt wurde. Es ist übrigens der gleiche Bär in klein, der als Preis der Berlinale Filmfestspiele verliehen wird. So denke ich jedes Mal, wenn ich Berichte über die Berlinale sehe oder lese, an dieses kleine Fohlen in unserem Hofgarten…

Habe ich Sie nun neugierig gemacht auf die Kunst im öffentlichen Raum in Düsseldorf? Dann kontaktieren Sie mich – und wir gehen gemeinsam spazieren und ich zeige Ihnen interessante Kunstwerke.

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