Björn Freitag lädt zum Schlemmen auf die Kö

In der Adventszeit haben wir uns von Björn Freitag im Kö59 bekochen lassen – oder zumindest nach den Rezepten und Vorgaben des Starkochs. Wer ihn nicht kennt, kann hier nachlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Bj%C3%B6rn_Freitag

Unsere Erwartungen waren hoch – nicht zuletzt natürlich aufgrund der Location im Luxushotel, dem ehemaligen Interconti an der Kö. Das Hotel hat den Betreiber gewechselt und heißt Kö59 und ebenso heißt jetzt auch das Restaurant: Kö59 by Björn Freitag.

Zuerst habe ich an der falschen Ecke nach dem Eingang gesucht: Es ist nicht links vom Eingang, sondern rechts in der Mitte. Stilvoll-elegant und unaufdringlich ist die Einrichtung. Allerdings waren wir froh, dass nur wenige Tische besetzt waren, denn schallgeschützt ist etwas anderes. Die Lacher von einem Tisch am entgegengesetzten Raumende waren doch deutlich zu hören.

Der Service war rundum gut, wenngleich er eine Ansammlung interessanter Charaktere abgab, über die wir doch den einen oder anderen Satz sprachen. Aber alle beherrschten ihr Handwerk. Von der Kleidung her kommt das Personal nicht schicker als die Gäste daher, wofür unter anderem strahlend-weiße Turnschuhe sorgten.

Die Speisekarte ist ein Umschlag um Björn Freitags Kochbuch, in dem das Blättern Spaß macht.

Während der Wartezeit auf den ersten Gang konnten wir uns mit frischem Weißbrot und leicht gesalzener Butter beschäftigen.

Unter den Vorspeisen räumte die warme Rehpraline zum Bündnerfleisch alle Medaillen ab – sie war Teil des Weihnachtsmenüs. Vom Pumpernickel-Speck-Crunch zum Rauch-Aal  hatte ich mir noch mehr versprochen. Und die knusprige Ziegenkäse-Rolle wurde nur als „normal lecker“ empfunden.

Dann kamen die Hauptspeisen: Das confierte Entenkeulchen aus dem Weihnachtsmenü mit den grün ummantelten Kartoffelklößchen war einfach prima. Der Kabeljau mit rosa Schwarzwurzeln verschwand unter sehr zufriedenen Blicken, ebenso der Eismeer-Saibling mit Lauch-Asche. Optischer Looser waren die Königsberger Klopse. Die darauf gehobelten Trüffel sahen gut aus, gingen aber geschmacklich unter. Wobei die Klopse und Sauce insgesamt schon seeehr lecker und sogar ein stückweit fluffig waren. Wow war allerdings der Limetten-Reis, der dem Gericht eine ungeheuer frische Note verlieh.

Kommen wir zum Dessert: Recht intensiv im Geschmack kam ein riesengroßer Dominostein rüber, sodass er sogar neben den Rumtopf-Pflaumen bestehen konnte. Das Zwetschgen-Törtchen war zwar herrlich lila-violett, aber vor lauter Creme fand ich den Frucht-Geschmack etwas zu dezent. Der Hammer war allerdings die Maronen-Kugel mit Rotwein-Buttereis. Geschmacklich 1a, war vor allem ihr Aussehen aufsehenerregend: Wie ein lang-stacheliger Kugelfisch oder ein UFO mit filigranen Schoko-Auslegern… einfach top!

Fazit: Die Küche ist ihren Preis wert! Nicht billig, aber dafür wird auch solide Qualität geboten. Und wenn man etwas Besonderes feiern möchte, dann sollte dieses Restaurant in die engere Auswahl kommen.

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