Wie oft bin ich schon durch die Rethelstraße gegangen und habe nie wirklich gewusst, nach wem sie benannt ist. Bis mein Blick kürzlich auf das kleine Schildchen über dem Straßenschild fiel: Der Namensgeber war Alfred Rethel – ein Maler. Er starb am 1. Dezember 1859 – heute genau vor 166 Jahren – im Alter von 43 Jahren.

Aber was genau hat Alfred Rethel gemalt? Historienmaler klingt nach romantisierender Geschichtsdarstellung von Helden und Schlachten – und genau das trifft es.
Weil sein zeichnerisches Talent früh auffiel, ging Alfred Rethel schon als 13-Jähriger an die Düsseldorfer Kunstakademie. Zwischen 1829 und 1836 war er unter anderem Schüler von Wilhelm Schadow, über den ich in diesem Blog bereits mehrfach berichtet habe (Der erhobene Wilhelm von Schadow). Später studierte auch Rethels jüngerer Bruder Otto an der Düsseldorfer Kunstakademie.
Schon von Kindesbeinen an faszinierten Alfred Rethel Helden- und andere historische Geschichten und er zeichnete – inspiriert durch Bilder zur griechischen Kunst und Geschichte – romantisch inspirierte Szenen von Schlachten oder historischen Momenten, beispielsweise „Die Versöhnung König Ottos mit seinem Bruder Heinrich“ im Jahr 941.
Rethel vollendete mehrere hundert Bilder. Seine Meisterwerke schuf er in Frankfurt am Main und in Aachen. Als Visionär gelang es ihm allerdings oftmals nicht, seine Entwürfe so großartig umzusetzen wie es die Skizzen versprachen. Mit den Karlsfresken in Aachen begann er 1847 und vollendete nur vier alleine. Bei den restlichen brauchte er Hilfe. Denn seine psychische Gesundheit verschlechterte sich zusehends und seine Depressionen verhinderten das Arbeiten. Er starb auch „an den Folgen eines Gehirnleidens“, wie es in Wikipedia formuliert ist.
Für Rethels Fresken wurde die Architektur des Rathaus-Saales dem Maler dienstbar gemacht – und die südlichen Fenster wurden zugemauert. Drei der acht Karlsfresken wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört, die anderen fünf transloziert, was bedeutet, dass man sie von der Wand löste, restaurierte und an anderer Stelle wieder anbrachte.
Grab auf dem Friedhof Golzheim
Ein weiterer Ort, in dem man in Düsseldorf auf Alfred Rethel stößt, ist der Friedhof Golzheim. Dort fand er seine letzte Ruhestätte. Daneben ruht nicht etwa seine Frau, sondern seine Mutter Johanna.



Obwohl seine Frau nicht neben ihm liegt, hatten die beiden etliche ebenfalls seinerzeit prominente Kinder, beispielsweise gehören die Maler Alfred Sohn-Rethel und dessen Kinder, Otto Sohn-Rethel, Karli Sohn-Rethel sowie Mira geborene Sohn, die Ehefrau von Werner Heuser, und deren gemeinsame Tochter Ursula Benser.
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