Die Immermannstraße ist um eine Attraktion reicher: Vom Bahnhof kommend links stehen in einem Ladengeschäft mehr als 80 Gashapon-Automaten. Diese sind ein wichtiger Teil der japanischen Popkultur. Die Maschinen sind gefüllt mit Plastikkugeln, die Spielzeuge im Miniaturformaten enthalten, auch bekannt als „Capsule Toys“. Seit Anfang März müssen Japan-Fans diese Figuren nun nicht mehr im Internet bestellen. Die Automaten stehen in einem Raum des Manga-Mafia-Store und wurden extra aus Japan importiert.
Das Wort „Gashapon“ ist eine Onomatopoesie. Lautmalerisch beschreibt es den Klang beim Ziehen einer Kapsel aus dem Automaten: Das Drehen der Kurbel klingt wie „Gasha“ und „Pon“ macht die Kapsel, wenn sie aus dem Automaten fällt. Auf Deutsch wäre das vermutlich so etwas wie Wusch-Pong ;)
Gashapon sind Automaten, die an eine moderne Version von Kaugummiautomaten erinnern. Für meist 5 bis 6 Euro lassen sich kleine durchsichtige Kugeln ziehen, in denen – sorgsam eingepackt – von Schlüsselanhängern bis hin zu kleinen Figuren stecken. Die meisten Figuren drehen sich thematisch um Animes, beispielsweise um One Piece und Dragon Ball.
Im Gegensatz zu bei uns bekannten Spielzeug-Verkaufsautomaten sind die Figuren bei Gashapons kitschiger Ramsch, sondern limitierte Produkte mit relativ hoher Qualität. Das macht sie beliebt unter Sammlern ebenso wie bei Gelegenheitsfans. Und sie sind ein tolles Mitbringsel.
Damit der Anime-Fan die Figuren seiner Lieblingsserie erhält, ist auf jedem Automaten der Inhalt der Kapseln aufgedruckt. Man geht also zu dem Automaten, der die Lieblingsfiguren enthält. Allerdings bestimmt der Zufall, was am Ende tatsächlich herausfällt.
Um an die begehrte Kugel zu kommen, müssen an der Kasse Token erworben werden. Ein Token kostet 1 Euro. Die Tokens werden in den Automaten gesteckt, dann wird einmal kräftig an der Kurbel gedreht… und „pon!“, die Kugel kullert aus dem Gerät. Dann wird’s spannend: Schnell die Plastikkugel öffnen und entdecken, was drin ist.
Der erste Gashapon-Automat wurde in den 60er Jahren aufgestellt. Seit 1977 befindet sich das Geschäft größtenteils in der Hand von Spielzeug-Gigant Bandai. Auch der Düsseldorfer Gashapon-Laden gehrt zu Bandai. Er ist allerdings nur mini-klein im Vergleich zum größten: Im Bandai Namco Store im Sunshine City Center in Ikebukuro / Tokio stehen mehr als 3.000 Automaten. Er wird sogar im Guiness Buch der Rekorde erwähnt.
Adresse:
Manga-Mafia Store
Immermannstraße 59
Düsseldorf-Stadtmitte / Little Tokyo / Klein-Tokio
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