Sie stehen sich gegenüber wie Tag und Nacht. Und genau so heißen die beiden Gemälde auch, die der niederländische Spätjugendstil-Künstler Jan (oder Johan) Thorn Prikker am Ehrenhof gemalt hat. 1923 wurde er an die Düsseldorfer Kunstakademie berufen und siedelte von den Niederlanden nach Krefeld über. Daher ist vor allem im Niederrheinischen ein Schwerpunkt seiner Werke: In Krefeld und Köln hat er Fenster gestaltet und Wände bemalt. Genau das hat er auch in Düsseldorf getan: Im Ehrenhof hat er zwei große Mosaike hinterlassen – „Tag“ und Nacht“ heißen sie:

Vom Rhein nur durch das vielbefahrene Joseph-Beuys-Ufer getrennt, markieren die beiden „Kunst-Tempel“ den Eingang zum Ehrenhof und der Inselstraße.
Dass wir diese Kunstwerke überhaupt noch sehen können, haben wir einer cleveren Schutz-Aktion zu verdanken. Die Nazis hatten Prikkers Kunst zur entarteten erklärt – doch statt die Gemälde zu zerstören, wurde eine „Schutz-Wand“ mit ein paar Zentimetern Abstand davor gestellt. So blieben sie für uns heute erhalten.
Im Krefeler Kaiser-Wilhelm-Museum sind übrigens erst im Jahr 2015 Bilder des „Lebens“-Zyklus von Prikker wieder freigelegt worden:
http://www.rp-online.de/nrw/kultur/johan-thorn-prikker-krefeld-legt-wandgemaelde-frei-aid-1.4896317
Übrigens stammen auch die Fenster im Ehrenhof von Prikker.