Hitlers Lieblingsbildhauer hinterließ Spuren in Düsseldorf

Hitlers Lieblingsbildhauer Arno Breker starb vor 30 Jahren am † 13. Februar 1991 in Düsseldorf. Selten gab es einen umstritteneren Künstler: https://de.wikipedia.org/wiki/Arno_Breker
Sein Grab findet sich auf dem Düsseldorfer Nordfriedhof.

Interessant ist die Historie um die Figur, die wohl „Pallas Athene“ heißt und im Rahmen eines Erbstreits auf den Düsseldorfer Nordfriedhof kam: https://www.wz.de/nrw/wuppertal/kultur/breker-skulptur-verlaesst-wuppertal_aid-29104453 Oder ist das gar nicht diese Pallas Athene aus dem Artikel?

Sie können Friedhöfe – nicht nur den Düsseldorfer Nordfriedhof – auch mit Hilfe dieser App erkunden: http://app.wo-sie-ruhen.de/#

Das auffälligste Werk Brekers in Düsseldorf findet sich jedoch mitten in der Stadt – hoch oben auf dem Museum KunstPalast im Ehrenhof: Dort liegt die „Aurora“, erschaffen 1924, bequem hingebettet auf dem Flachdach über dem nördlichen, triumphbogenartigen Durchgang. Die Göttin der Morgenröte aus Muschelkalk hat die Zeit dort oben seit der Gesolei 1926 unversehrt überstanden.

Breker war aber nicht nur Bildhauer, sondern gleichzeitig auch Architekt. Er war Schüler von Wilhelm Kreis, Direktor der Kunstgewerbeschule Düsseldorf, die später in die Kunstakademie überging. Kreis war dort Nachfolger von Peter Behrens. Und von Kreis war der Auftrag für die Aurora gekommen.

In Köln stammen die Pläne der Zentrale des Gerling-Versicherungskonzerns von ihm – fertig gebaut wurde das Gebäude von Helmut Hentrich. Die Skulpturen jedoch stammen von Breker. Ein erhaltenes Breker-Gebäude in Düsseldorf ist das denkmalgeschützte ehemalige Bürohaus des Gerling-Konzerns, errichtet in den Jahren 1957/58, in der Jägerhofstraße 21/22, direkt am Hofgarten:

Von außen ist das Haus eher unauffällig, vielleicht mit einem Hauch Albert Speer, der ja auch Säulen liebte – oder interpretiere ich da zuviel hinein? Ich hatte das Glück und konnte einmal hinein – allein der Blick ins Treppenhaus lohnt. Es ist für mich das zweitschönste Treppenhaus Düsseldorfs – nach der unschlagbaren Nummer 1 im Stummhaus/Neuer Stahlhof.

Hier die Webseite, die sich auch um die wissenschafltiche Aufarbeitung von Brekers Leben kümmert: https://arno-breker.de/

Egal was man über Brekers Nutznießerschaft von Hitlers Bewundern und die Vorteile durch die Nationalsozialisten denkt – menschlich soll er ein ganz umgänglicher, angenehmer Typ gewesen sein. Eine zeitlang teilte er sich ein Atelier mit Bert Gerresheim – und der sagt bis heute kein schlechtes Wort über Breker (erzählte mir ein ehemaliger Schüler Gerresheims).

Zum Abschluss noch ein Buchtipp – in dem der Historiker Dr. Michael Carlo Klepsch unter anderem die Bedeutung von Arno Breker für das Überleben von Pablo Picasso in Frankreich während der Nazi-Besatzungszeit herausgearbeitet hat: „Picasso und der Nationalsozialismus“.

Haben Sie Interesse, mit mir Düsseldorf mit neuen Augen sehen zu lernen? Gerne spaziere ich mit Ihnen durch die Innenstadt – und stelle Verbindungen her, wo Sie vorher keine kannten … Sprechen Sie mich an!

PS: Der WDR hatte die gleiche Idee wie ich, an Brekers Todestag über ihn zu berichten. Herausgekommen ist ein wie immer enorm hörenswerter Beitrag in der Serie „Zeitzeichen“:
https://www1.wdr.de/mediathek/audio/zeitzeichen/audio-arno-breker-bildhauer-todestag–100.html

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