Pepella – ein Stück Georgien am Rhein

Das georgische Essen im Pepella schmeckt wirklich original so wie in meinem Urlaub!

Die ersten kulinarisch-kulturellen Mutproben kamen bereits bei der Wahl der Getränke: Birnensaft klang noch „normal“, was man von Estragon-Limonade nicht behaupten kann. Giftig quietschgrün ist sie – und meiner Meinung nach muss man sie dringend mit Sprudelwasser verdünnen. Hier liegt allerdings eine weitere Falle: Spontan ist man meist bereit, dem „exotischen“ Mineralwasser den Vorzug zu geben. Doch hier gilt: entweder man liebt es oder man hasst es. Das eine schmeckt gesund wie übelstes Kurbad (Bojomi ist eisenhaltig – so sehr, dass in meinem Becher beim Besuch der Quelle tatsächlich rostrote Flocken herumschwammen), das andere ist für meinen Geschmack eine „Salzplörre“. Meine Empfehlung ist daher das westeuropäische Wasser. Dann schmeckt die Estragon-Limo einfach nur lecker.

Als Vorspeise hatten die meisten die Kombi bestellt – die großen Teller auf die Tischmitte und von allem etwas: bunte Bällchen aus Spinat, rote Beete und Möhren mit Walnuss und georgischen Gewürzen, Käsecreme mit Minze, gebratene Auberginen und Paprika gefüllt mit Walnusspasste und dazu Maisbrot. Danach hatten wir schon eine gute Sättigungsgrundlage.
Und nun zu den Hauptgerichten, die in Georgien bodenständig und deftig sind. Da gibt es zum Beispiel Kubdari, gebackene Brotfladen mit pikant gewürzter Fleischfüllung. Oder Khatschapuri Imeruli (Kh wird übrigens wie das „ch“ in Bach ausgeprochen), mit Käse gefüllte Brotfladen. Oder Khatschapuri Adscharul, Brot-Schiffchen gefüllt mit Käsefüllung. Der rohe Brotteig wird dabei mit der Käsefüllung gemeinsam in einer Art Pizzaofen gebacken, dann ein Ei darauf geschlagen und ein Klacks Butter obendrauf. Man muss das dann mit der Gabel in den Käse verrühren, Brot abbrechen und eintunken. Lecker – aber Achtung: Es macht derart satt, dass ich am darauffolgenden Morgen kein Frühstück brauchte ;)
Wer die Khinkali – mit Hackfleisch gefüllte Teigtaschen à la schwäbische Maultasche – geordert hatte, war zumindest vom Sättigungsgrad her hinterher besser dran. 5 reichen übrigens, 10 ist die Portion für die Tischmitte für alle zum Teilen. Dafür sind die überhaupt nicht leicht zu essen. Sie haben ein dickes Ende, quasi einen Griff, den man in Georgien mit den Fingern anfassen darf. Dann vorsichtig eine obere Ecke abbeißen, den Saft herausschlürfen und dann erst essen.
Etwas weniger „exotisch“ waren die Fleischgerichte – gegrillter Schweinespieß oder in Weißwein gegartes Kalbfleisch mit Estragon und Frühlingskräutern, dazu Bratkartoffeln.
Nach all dem fiel tatsächlich das Dessert mangels Platz im Magen aus.
Fazit: Die Küche Georgiens ist einzigartig, lässt sich mit kaum etwas vergleichen – also nix wie hin und probieren!

 

Bällchen aus Spinat, roter Beete und Möhren mit Kräutern und Walnüssen, dazu Maisbrot

Man achte auf die giftgrüne Farbe der Estragon-Limo im Hintergrund :)

Chatschapuri

Chatschapuri – Brotschiffchen mit Käsefüllung, in die ein rohes Ein eingerührt wird

Khinkali – gefüllte Teigtaschen

…was von Khinkali übrig bleibt

Pepella
Ausgustastraße 30
Düsseldorf-Pempelfort
http://pepella-duesseldorf.de/speisekarte/

Reservierungen unter Telefon 0211 445208

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