Maximilian Weyhe machte Düsseldorf zur Gartenstadt

Heute ist der Hofgarten die grüne Lunge Düssseldorfs: Genau wie zum Zeitpunkt seines Entstehens im Jahr 1557 sind seine drei Teile noch immer Ziel von erholungssuchenden Spaziergängern, Picknickern, Lesenden, Familien (es gibt auch einen Kinderspielplatz). Er ist einer der historischen Orte unserer Stadt, die nach dem Zweiten Weltkrieg im Zentrum zu rund 85 Prozent zerstört war. Aber der Park hat überlebt.

Dass diese herrliche Grünanlage überhaupt existiert, haben wir Kurfürst Karl Theodor zu verdanken. Er ließ hier den ersten öffentlichen Park Deutschlands anlegen. Überhaupt möchte er Parks. Auch in seiner Residenzstadt München ließ er den „Theodorgarten“ anlegen – ursprünglich als Beschäftigungsaufgabe für seine Soldaten, wenn sie gerade nicht in einer Schlacht waren. Daraus entstand der heutige „Englische Garten“.

Später wandelte Maximilan Friedrich Weyhe auch den Düsseldorfer Hofgarten in einen Landschaftspark nach englischem Vorbild um. Und noch später – zu Zeiten der französischen Besatzung, konnte er diese Parkanlage ausweiten. Zwanzig Jahre lang (1795-1815) war Düsseldorf von den Franzosen besetzt. Kaiser Napoleon himself war immerhin vier Tage hier zu Besuch. Und offensichtlich hat ihm das Städtchen gefallen, denn er erließ 1811 ein Dekret, wonach die Stadt zu verschönern sei – und stellte jedes Jahr die stattliche Summe von 100.000 Franc für die Stadtentwicklung zur Verfügung. Um die damalige Stadt herum waren die Festungsanlagen. Diese überführte er dazu in städtischen Besitz und ermöglichte es so, diese Grundstücke in Parkanlagen umzuwandeln. Wie ein grüner Ring umschlossen sie die heutige Altstadt und Carlstadt und tun dies auch heute noch – wenn auch nicht mehr als geschlossene Grünanlage… und Weyhe war Ideengeber dafür.

Ma­xi­mi­li­an Fried­rich Wey­he gilt als be­deu­tends­ter Gar­ten­baumeister und Gartenkünst­ler im Rhein­land des 19. Jahr­hun­derts und einer der wichtigsten Landschaftsgärner Deutschlands. Außer in Düsseldorf schuf er weitere Park­an­la­gen unter anderem in Aa­chen, Kle­ve und Kre­feld.

Hier ist der Wikipedia-Eintrag von Maximilian Friedrich Weyhe: https://de.wikipedia.org/wiki/Maximilian_Friedrich_Weyhe

Weyhes Statue steht im Hofgarten in dem Teil, der zum Schloss Jägerhof führt, zwischen Reitallee und kanalisierter Düssel.

Stadtplan von 1854: Auf der linken Bildhälfte sind die Teile des Hofgartens zu erkennen.

Die aktuellen Grünflächen-Planungen der Stadt Düsseldorf für den blau-grünen Ring lassen diese historische Gartenbauleistung wieder aufleben: https://www.duesseldorf.de/stadtplanungsamt/stadtentwicklung/blaugruener-ring.html

Seine letzte Ruhestätte fand der große Gartenbaumeister Maximilian Weyhe auf dem Golzheimer Friedhof. Gleich nördlich der ERGO-Versicherung in der Nähe des Rheins ist dieser historische Friedhof nicht nur ein herrlicher kleiner Park zum Spazierengehen, sondern auch perfekt, um Düsseldorfs Geschichte zu entdecken. Viele Gräber sind reichlich verwittert, die Namen nicht mehr zu entziffern. Aber einige der wichtigeren Grabstätten wurde in den vergangenen Jahren restauriert und strahlen wieder in ihrem Glanz. Das Grab von Weyhe gehört dazu: In einer niedrigen Zaun-Einfassung steht eine Schale auf einer Marmorsäule. Interessant ist die kleine Marmortafel: Nicht nur Maximilan Friedrich Weyhe wurde hier begraben, sondern auch sein ältester Sohn und Nachfolger im Amte, Joseph Clemens.

Wenn Sie mehr über Maximilian Weyhe lesen wollen, hier noch ein paar Links:

http://rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/maximilian-friedrich-weyhe-/DE-2086/lido/57c92e6cf3e221.05497394

Hier der Wikipedia-Eintrag zum Hofgarten: https://de.wikipedia.org/wiki/Hofgarten_(D%C3%BCsseldorf)

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